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Sportschule Schöneck
 
 

Freiwilliges Soziales Jahr: Oliver Völlschow beim bfv im Einsatz

Oliver Völlschow (22) absolviert seit 1. September 2011 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Badischen Fußballverband (bfv). Im Gespräch mit Stefan Moritz spricht er über seine Beweggründe, ein FSJ zu leisten, die tägliche Arbeit und warum er den Smoking gegen den Trainingsanzug getauscht hat.

 

Oliver, du hast nun schon einige Monate beim bfv gearbeitet. Was hat dich dazu bewogen ein Freiwilliges Soziales Jahr zu leisten?


Ich habe nach dem Abitur von 2008 bis 2011 BWL-Finanzdienstleistungen in Lörrach studiert und mit dem Bachelor abgeschlossen. Danach sollte ich meinen Zivildienst leisten, welcher auch in Form eines Freiwilligen Sozialen Jahres abgegolten werden kann. Die Bundesregierung hat gerade in meiner Bewerbungsphase beschlossen, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wird. Der Zivildienst hatte sich somit für mich erledigt.

 

Warum hast du dich dann trotzdem für das Jahr beim bfv entschieden?


Da mir das Bankgeschäft auf Dauer zu trocken war, wusste ich schon während meiner Ausbildung, dass ich etwas anderes machen möchte. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, ein Sport-Masterstudium anzufangen. Um den Quereinstieg zu schaffen, habe ich mich dann doch für das Soziale Jahr entschieden. Außerdem hat sich das Angebot beim bfv sehr interessant angehört. Ich bin überzeugt, dass mir diese praktischen Erfahrungen für meine spätere angestrebte berufliche Laufbahn weiterhelfen werden. Täglich Sportstunden zu gestalten, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten sowie Projekte im Schulsport zu übernehmen hat mich unheimlich gereizt. 

 

Wie sehen deine konkreten Aufgaben beim bfv aus?


Meine Tätigkeiten betreffen einerseits den sportlichen, andererseits den sozialen Bereich, hauptsächlich mit Kindern. Ich betreue Fußball-AGs in drei verschiedenen Schulen, was ungefähr 15 Zeitstunden
pro Woche in Anspruch nimmt. Ich bin an zwei Grundschulen in den Schulklassen zwei bis vier im Einsatz. Dazu noch in einer Förderschule in den Klassen zwei, drei, acht und neun. Außerdem unterstütze
ich in der Geschäftsstelle die Schulfußballreferentin und FSJ-Beauftragte, Alexandra Grein, bei ihren Projekten. Da gibt es zum Beispiel die Homepage zu pflegen und bei der Vorbereitung von Aktionstagen zu helfen. Und ich muss natürlich meine Praxis-Schulstunden vorbereiten.

 

Du bist also häufig in Schulen im Einsatz. Welche Erfahrungen hast du dort gemacht?


Es ist immer spannend, sich mit den verschiedenen Charakteren der Kinder zu beschäftigen. Anfangs war Alexandra Grein mit mir vor Ort. Mittlerweile bin ich bei den Sportstunden in der Grundschule alleine. Bei den Förderschulen ist immer zusätzlich noch ein Lehrer dabei, der für den sozialpädagogischen Teil zuständig ist. Ich habe vor allem gelernt, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu arbeiten. Das Erlernen des richtigen Umgangs mit Kindern und Jugendlichen ist sicherlich noch eine weitere wichtige Fähigkeit, die ich weiterentwickelt habe.

 

Worauf kommt es deiner Meinung nach an, wenn man sich für ein FSJ beim bfv bewerben möchte?

Das FSJ ist auf Personengruppen ausgelegt, die zwischen 16 und 26 Jahre alt sind. Ein Führerschein ist notwendig, da man viel mit dem Auto unterwegs ist. Es müssen auch gewisse Fußballgrundkenntnisse vorhanden sein. Darüber hinaus ist es wichtig, Verantwortung für Kinder und Jugendliche zu übernehmen und sie pädagogisch zu begleiten. 

 

Sind bestimmte Qualifizierungsmaßnahmen notwendig?

 

Die Baden-Württembergische Sportjugend als Träger des FSJ unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei dem Erwerb von Übungsleiterlizenzen. Grundsätzlich ist es erforderlich, während des FSJ eine Übungsleiterlizenz zu erwerben. Ich habe z. B. bereits vor meinem Sozialen Jahr die Teamleiterlizenz gemacht. Im Moment erwerbe ich die C-Übungsleiterlizenz Ballsport. Die Sportjugend hat außerdem noch zwei Lehrgänge, die für alle verbindlich sind. Hier werden z. B. Rechte und Pflichten erörtert und welche Besonderheiten es bei einem FSJ zu berücksichtigen gilt.

 

Zu einem anderen Thema: Wo bist du eigentlich untergebracht, wenn du gebürtig aus Südbaden kommst?


Ich habe ein Zimmer in der Sportschule Schöneck. Das ist schon sehr praktisch, da ich alles an einem zentralen Ort habe. Und wer kann schon behaupten, dass er morgens nur eine Minute Fußweg zu seiner Arbeit hat.

 

Fußball spielt also eine große Rolle für dich?


Ich spiele seit meinem vierten Lebensjahr Fußball und bin beim SV Weilertal bei Freiburg in der Kreisklasse A im Einsatz. Ich habe daher sozusagen im Moment Beruf und Freizeit vereint. Das ist schon toll. Und die Sportschule Schöneck bietet natürlich viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.

 

Und gibt es Dinge, die dir nicht gefallen?


Bei der reichhaltigen Essensauswahl in der Sportschule bin ich notgedrungen dazu verpflichtet, mich oft sportlich zu betätigen (lacht).

 

 

stm, 15.02.12


Bildunterschrift: Eine spannende und lehrreiche Zeit erlebt derzeit Oliver Völlschow in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr beim bfv.

Bildnachweis: bfv